Austausch und Einblicke im Elterncafé der St. Nicolai-Kita

Nachricht 23. Juni 2018
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Foto: Steffani-Böringer

Sarstedt (stb). Kitas sind nicht nur Betreuungs-, sondern auch immer und zunehmend Bildungseinrichtungen für (Klein-) Kinder. Bei immer längeren Betreuungszeiten ist es immer wichtiger, dass sich Eltern und Erzieherinnen austauschen, miteinander über das Kind in der Kita aber auch zu Hause sprechen und die Wahrnehmungen des jeweils anderen registrieren.

Die Kita St. Nicolai Sarstedt geht noch einen Schritt weiter und bietet seit Anfang des Jahres den Eltern der Einrichtung ein besonderes Programm, das Eltern-Café. Alle zwei Wochen, im Wechsel freitagsmorgens und mittwochnachmittags, lädt die Fachkraft für sprachliche Bildung, Erzieherin Patricia Gancarz zur lockeren Gesprächsrunde. Jedes Treffen steht unter einem bestimmten Thema, das Ausgangspunkt für ganz unterschiedliche Gesprächsverläufe über pädagogische Fragen, kindliche Vorlieben und familiäre Besonderheiten sein kann. Es ging schon um Musik und Sprachbildung, Vorurteile und Schubladendenken, Bewegung und Sprache und vieles andere.

Am Freitag, dem 15. Juni trafen sich Patricia Gancarz und acht Mütter, um bei Tee, Kaffee und einem kleinen Frühstücksangebot über „Bauen und Konstruieren“ zu sprechen. Mit dabei als Fachfrau Erzieherin Jessica Adamus, die rund ums Jahr vorrangig den Bauraum der Kita betreut und ihre Beobachtungen beisteuerte: Auch wenn sie regelmäßig die Angebote ändere und verschiedene Baumaterialien wie Bauklötze, Hammerspiel, Baufix oder Kapla-Steine wegräume, ein Produkt dürfe immer nur ganz kurz nicht verfügbar sein: Lego.

Im Gespräch fragten die Erzieherinnen nach, was die Mütter unter Bauen, Konstruieren und dafür geeignete Materialien verstehen und was zu Hause genutzt werde. Dabei wurden nicht nur Bauklötzchen aus Holz und Kunststoff, sondern auch Pappreste und Plastik-„Müll“, Tannenzapfen und andere Fundstücke genannt. Dinge, die Kreativität entstehen lassen, Feinmotorik fördern, Fantasie Raum geben und Teamarbeit erfordern, will man mit ihnen dreidimensional bauen. Positives Ergebnis der konzentrierten Bautätigkeit sei der Stolz der Kinder auf das Selbstgeschaffte, zu lernen, mit Frustration bei Nichtgelingen umzugehen, angewandte Mathematik  und sprachliche Interaktion. „Man kann gar nicht nicht kommunizieren“, so die Erkenntnis.

Im Gespräch reflektierten die Teilnehmerinnen des Eltern-Cafés die Stärken und Vorlieben ihrer Kinder, die, auch eine Erkenntnis, in der Kita durchaus anders geartet sein können, als zu Hause. So konstruiere das eine kleine Mädchen zum Beispiel mit Lego oder anderem im Bauraum ausdauernd, im heimischen Kinderzimmer jedoch fasse sie die Klötzchen selten an. Vielleicht auch, weil sie bei dem Geschwister in der Kiste liegen.

So ist das Eltern-Café der St. Nicolai-Kita eine gute Gelegenheit, sich unkompliziert mit der eigenen Tochter oder dem Sohn auseinanderzusetzen, während das betreffende Kind gut betreut nebenan in der Kita spielt.

Foto oben: Baufachkraft Jessica Adamus (2.v.li.) und Sprachbildungsfachkraft Patricia Gancarz (3.v.li.) informierten im Elterncafé über den Nutzen räumlichen Bauens und unterschiedliche Materialien. Dabei ist auch die Pappverpackung eines Selbstbaumöbels durchaus als Grundmaterial für eine Schrägseilbrücke geeignet.