Lutherrose, Krustenbraten und Schlager von Leander bis Dietrich
Sarstedt (stb). Im Zweijahresrhythmus lädt die St. Nicolai-Gemeinde Sarstedt ihre ehrenamtlichen wie auch hauptamtlichen Mitarbeitenden als Dank für ihren Einsatz zu einem kleinen Fest ein. Am Sonntagabend, dem 11. Februar hatte der Kirchenvorstand nun wieder die Tische im Stadtsaal gedeckt. Und der Dank galt auch den Partnern der Mitarbeitenden, denn ohne deren Geduld und Nachsicht bzw. Unterstützung könnten sich die meisten der Ehrenamtlichen nur schwer mit vollem Elan einbringen. Schon seit Langem ist dies ein traditioneller Termin, doch erst zum zweiten Mal fand er in der fusionierten Groß-Gemeinde mit den Mitarbeitenden beider Pfarrbezirke, d.h. aus der ehemaligen St. Nicolai- und aus der ehemaligen Paul-Gerhardt-Gemeinde, statt. 172 Gäste kamen.
Auf dem Programm stand nicht nur ein Abendessen, bestehend aus deftigem Krustenbraten, gefolgt von einem abwechslungsreichen Nachtischbuffet, das die Kirchenvorsteherinnen und Kirchenvorsteher der Gemeinde bereitgestellt hatten. Es gab auch Nachdenklich-Erheiterndes von Pastor Matthias Fricke-Zieseniß, der sich mit den Gäste einig war: „Gemeindeleben bereichert das Leben.“ In einer kleinen Saalumfrage sammelte er Assoziationen, die die Ehrenamtlichen wie auch die Hauptamtlichen der St. Nicolai-Gemeinde mit ihrer Gemeinde verbinden: Heimat, Harmonie und Gemeinschaft wurden ebenso genannt wie die Attribute fleißig, einladend, überzeugt und gut aufgestellt. Auch die Vorsitzende des Kirchenvorstandes Annett Gittermann dankte den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen der vielen verschiedenen Gruppen, die die Gemeinde lebendig erhalten.
Eine dieser Unermüdlichen ist Roswitha Thimm, die von Pastorin Christiane Schiwek die „Lutherrose“ verliehen bekam. Die bald Achtzigjährige engagiert sich seit Jahren im Kirchenvorstand, leitet das Seniorenfrühstück der Gemeinde und ist immer zur Stelle, wenn kreative Ideen und geschickte Hände für allerlei Dekoratives oder zu Bastelndes gefragt sind.
Mit ihrer vollen Altstimme beglückte im Anschluss die Sängerin Susanne Wiencierz, von ihrem Pianisten Slawomir Saranok begleitet, das Publikum zum Nachtisch mit alten Schlagern aus Operette und Film, die einst Zarah Leander oder Marlene Dietrich frech und sinnlich intonierten. Ihr nuancenreiches Timbre passte perfekt zu den oft leicht melancholischen Stücken um Liebesglück und Liebesleid. Wiencierz hatte bereits beim Kantorei-Jahreskonzert im November vergangenen Jahres in der St. Nicolai-Kirche großen Beifall gefunden, nun genossen die Gäste sie auch als Solistin.