"Futtern wie bei Luthern" serviert Erlabendes für Leib und Seele

Nachricht 13. November 2017

Zum Abschluss des Reformationsjubiläums näherten sich Sarstedterinnen und Sarstedter auch auf kulinarische Weise Luther: Am 28. Oktober lud ein Team des Gemeindeverbunds zum „Futtern wie bei Luthern“. 120 Gäste drängten sich an langen Tafeln im Gemeindesaal an der Eulenstraße. Gastgeber Doktor Martinus, alias Pastor Matthias Fricke-Zieseniß, dozierte, angeregt durch Fragen aus dem Publikum, wie einst bei den berühmten Tischreden in Wittenberg: über die Reformation, die Möglichkeit, Freiheit und Dienen unter einen Hut zu bekommen und über die Rolle der Frau, wobei er nicht nur an die Reformatorin Katharina Zell aus Straßburg, die 3000 Glaubensflüchtlinge betreute, erinnerte, sondern auch seine eigene Gattin Katharina von Bora nannte und lobte. Dieser lieh im Gegenzug Helga Werner ihre Stimme und plauderte über die Gepflogenheiten im Hause Luther.

Währenddessen war der  Heiseder Spielmann Pfifenshal, alias Stephan Kießlich, für die weltlichen Ratschläge aus mittelalterlichen Zeiten zuständig: man solle sich nicht kratzen, dem Nachbarn kein Fleischstück stibitzen, in den Ärmel und nicht ins Tischtuch schnäuzen; die sozialen Tisch-Regeln aus Luthers Zeiten waren eher rustikal… Dazu gab es Tischmusik zu Laute, Sackpfeife und Drehleier und wichtige Programmpunkte wurden von Fanfarenstößen angekündigt.

Möglich war das entspannt-gesellige Tafeln, weil ein Team von fünf Frauen aus der Kapellengemeinde Martin Luther Giften als "Mägde" den Gästen zu Diensten waren und sie am Tisch und am Buffet freundlich umsorgten und bewirteten.