Kantorei St. Nicolai beschreitet neue Wege

Nachricht 30. September 2017
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Foto: Steffani-Böringer Joachim Engel, Kantor der Kantorei St. Nicolai, studiert mit dem Chor intensiv die neuen Werke.

Chorkonzert mit verheißungsvollen Frühwerken

Sarstedt (stb). Anders als in der Vergangenheit erarbeitet sich die Kantorei St. Nicolai diesmal kein Adventskonzert. Stattdessen findet das große Konzert des Chores in diesem Jahr bereits Anfang November statt. „Das bietet die Chance, das Konzertprogramm zu erweitern und andere, bisher ungehörte Stücke aufzuführen“, so Kantor Joachim Engel.

Und das „ungehört“ ist nicht nur auf Sarstedt beschränkt. Seine „Missa brevis d-Moll (KV65)“ hat Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) bereits im Alter von 13 Jahren geschrieben. Das Werk eines Wunderkinds, das schon viel vom späteren „großen“ Mozart zeigt. Joachim Engel beschreibt es als „rhythmisch und klanglich prägnant, trotz seiner Kürze voller Ideenreichtum. Typisch für die Zeit der Klassik, besticht es durch seine Leichtigkeit.“ Streng kontrapunktisch habe der junge Mozart seine klanglichen Einfälle „durchgearbeitet, dabei alles andere als oberflächlich, sondern tiefgründig. Darin ist schon alles angelegt, was der Komponist später zu voller Entfaltung bringt.“ Ein Werk, das oft unterschätzt werde.

Ebenfalls eine Aufführungsrarität ist die „Messe G-Dur (D 167)“ von Franz Schubert (1797-1828). Mit gerade mal 18 Jahren hat der früh verstorbene Künstler das Werk geschaffen. Lange dachten die Fachleute, es sei eine Messe nur für ein Streichertrio, bis in einem Kloster eine um Trompeten und Pauken erweiterte Fassung in der Original-Handschrift Schuberts wiederentdeckt wurde. „Erst dadurch bekommt diese Messe ihre gravitätische Klanglichkeit.“

Schubert, der Meister der melodischen Strukturgebung, vollzieht hier sehr kontrastreich den Wechsel von lebensbejahend-euphorischen Elementen zu tiefster Trauer.

Als Extra präsentiert die Kantorei St. Nicolai zudem eine Solokantate von Georg Friedrich Händel. Solistin ist die Sopranistin Cecilia de Maizière. Auch wieder ein echter Überraschungscoup von Kantor Joachim Engel: „Das Stück ist im Jahr 2001 das erste Mal überhaupt verlegt worden, da man es lange nicht zuordnen konnte.“ Ein „sehr gegensätzliches Werk“ nennt es der Chorleiter, „dass noch den typisch barocken Duktus zeigt.“
Das Publikum kann sich auf ein Konzert mit bemerkenswerten Stücken freuen, die „das große schon im Kleinen spüren und hören lassen.“

Das Konzert, für das die Kantorei derzeit fleißig probt, ist am Samstag, dem 04. November 2017, um 18.00 Uhr in der St. Nicolai-Kirche in Sarstedt zu hören.

 

Konzertplakat Sarstedt 2017 A4_Web

Karten gibt es ab Anfang Oktober bei Schreibwaren Petri & Waller (Steinstr. 26) und im Reisebüro Völkel Incoming (Steinstr. 15) sowie am 04.11. an der Abendkasse