„Wenn du an Schule denkst, was fällt dir ein?“ „Gar nix.“ Diakonie Gritlis Rowel und Claudia Duval vom Kigo-Team waren perplex, dass dieses Thema im Kindergottesdienst der St. Nicolai-Gemeinde am 16. April zunächst kaum Assoziationen bei den Kindern hervorrief. Kurze Zeit später, nachdem der Film „Ein Recht auf Hoffnung“ lief, der den Schulalltag auf Madagaskar zeigte, fingen wurden die Kinder rege. Sofort fiel auf, dass die Fenster kein Glas hatten, die Türen anders aussahen, viel mehr Kinder in einem Klassenraum saßen.
Dass es ein Recht auf Bildung gibt und dass es ein Privileg in unserer Gesellschaft ist, dass die Schulbildung nichts kostet, wurde schnell bewusst. „Auf Madagaskar wissen viele Kinder gar nicht, dass es überhaupt eine Schule gibt. Die leben auf der Straße und haben von einer Schule noch nie etwas gehört“, berichtete die deutsche Kinderbuchautorin Antonia Michaelis, die die Schule „Les Pigeons“ im Hochland von Madagaskar mit aufgebaut und den Film produziert hat.
Zusammen mit Lehrkräften der Schule ist sie zurzeit auf einer Tour durch Deutschland, um Spenden für das Schul-Projekt zu sammeln. Hamburg, Berlin, Wolgast und Greifswald standen zuvor auf der fünfwöchigen Reiseroute, bevor es nach Sarstedt ging. Hier waren sie zu Gast bei Claudia Duval, die ihren auch die Möglichkeit vermittelte, in einer hannoverschen Schule Schulalltag und im Sarstedter Paul-Gerhardt-Kindergarten Kita-Alltag zu erleben.
Die madagassischen Besucherinnen nahmen mit einem Strahlen die Papierblumen mit guten Wünschen und Grüßen entgegen, die die Kigo-Kinder zuvor gebastelt hatten. Dass das Wasser, in denen die Blumen „aufgehen“ sollen, auf der Insel vor der Südostküste Afrikas nicht leicht zu beschaffen ist, ließ die Kinder erneut staunen: „Wir müssen nur den Wasserhahn aufdrehen.“