Fasching ist in den Sarstedter Kitas üblicherweise eine bunte, laute und fröhliche Angelegenheit, bei der sich Kinder und ErzieherInnen mittels Kostüm in schmucke Feen, fesche Insekten, kampfbereite Superhelden, Filmcharaktere oder allerlei flauschiges Getier verwandeln und im Tanzboden-Nahkampf zu Karnevalhits und am Buffet einen Tag lang richtig abfeiern.
Nicht so 2021. Man weiß warum. Abstand, kleine Gruppen, die sich nicht mischen dürfen. Schokokuss, Gummibärchen und Stopptanz mit Hygienekonzept? Nicht zu realisieren.
Damit die Kinder der Paul-Gerhardt-Kita dennoch die „fünfte Jahreszeit“ ein bisschen besonders finden, haben Einrichtungsleiterin Regina Zimmermann und Mitarbeiterin Stefanie Bowe (Foto, von links) an Weiberfastnacht, dem Donnerstag vor den „tollen Tagen“, „Faschingstüten“ für alle 15 Krippen- und 43 Kita-Kinder gepackt, die sich die Familien der Kinder, die die Notbetreuung nicht nutzen können, abholen, und alle anderen ab Freitag mitnehmen konnten. In den Tüten fanden sich nicht nur ein paar süße, altersgerechte Leckereien, sondern auch Luftschlangen, Luftballons und Konfetti, für die Größeren dazu Knicklichter und Bastelsets für Partyhüte und eine Faschingsbrille zum Selbergestalten, für die Krippenkinder hingegen Seifenblasen. „Wir haben einige schöne Rückmeldungen bekommen, dass gleich am Freitag die Tüten ausgepackt und dann im Familienkreis gefeiert wurde“, erzählt Regina Zimmermann.
Für die Kinder, die derzeit in der Paul-Gerhardt-Kita in die Notbetreuung gehen, gab es trotz des ausfallenden Festes dennoch „einen schönen Rosenmontag“ mit besonderen Angeboten, bei denen Faschingsaccessoires gebastelt wurden. Auch wenn der Kitatag wegen des angekündigten Eisregens vorzeitig endete.
Nicht möglich waren dieses Jahr Kostümierungen. Regina Zimmermann: „Wir hatten bis zuletzt gehofft, dass der Lockdown am Freitag endet und alle wieder kommen dürfen. Dann hätten wir ein bisschen feiern können. Kostüme allerdings wären für manche der Kinder, die wochenlang nicht in der Einrichtung waren, verunsichernd gewesen, weil durch die lange Abwesenheit die üblicherweise sonst vertrauten Gesichter der anderen Kinder und auch von uns Erzieherinnen nicht so einfach wiederzuerkennen gewesen wären. Das hätte zu emotionalem Stress geführt. Und letztendlich hätten Kostüme auch die Stimmung so gepusht, dass wir die nötigen Regeln nur schwer hätten durchsetzen können.“ Deshalb habe man sich entschlossen, Fasching diesmal nur „superlight“ zu gestalten.