Gerechtigkeit beginnt schon im Kleinen

Nachricht Sarstedt, 31. Oktober 2019

Das Jahresmotto des Arbeitskreises Ev. Männerarbeit im Gemeindeverbund Sarstedt lautet „Gott liebt Gerechtigkeit – Wofür es sich zu kämpfen lohnt“. Und deshalb stand es auch als Leitwort über dem „Männergottesdienst“, den die Männer der Gruppe für den vergangenen Sonntag gestaltet haben.

Die Akteure sind mit Ausnahme Pastors Fricke-Zieseniß alle theologische Laien, aber sie beschäftigen sich immer wieder intensiv mit dem, was ihr Glaube ihnen und uns allen für das Leben mitgibt.

So näherten sie sich zu Beginn einer Antwort auf ihre selbstgestellte Frage mit einem Gedicht der Theologin Dorothee Sölle, in dem eingestanden wird, das die Auseinandersetzung mit Gott nicht immer einfach ist, dass es oft Kampf, Hartnäckigkeit und langen Atem bedeutet, aber auch, dass all dies sich auszahle, denn „auf uns wartet ein Segen“.

Im Folgenden forderten sie in ihren Textbeiträgen Menschen, die mutig sind, die für das Richtige einstehen, die aufstehen, wenn Gerechtigkeit mit Füßen getreten wird; Menschen wie Rupert Neudeck, den Gründer der Rettungsorganisation Cap Anamur oder die Kapitänin Carola Rackete.

Was richtig ist – dazu passte die Lesung aus dem 2. Buch Mose, in dem die Zehn Gebote, „die Grundlage allen christlichen-jüdischen Handelns“ niedergeschrieben sind. Und Pastor Matthias Fricke-Zieseniß predigte von dem Großen und dem Kleinen und dass man immer wieder das Gefühl habe, das eigene, kleine, private Handeln richte nichts aus. Doch alles hänge zusammen: das Rohstoffrecycling im Großen und die Mülltrennung zu Hause oder abnehmende Kirchenmitgliedschaften und der eigene Gottesdienstbesuch. Er forderte provokant, man müsse sich fragen: „Womit gehst du durchs Leben? Mit Gott? Deinem Bankkonto? Dem Schminkkurs?“ Man müsse das Kleine und das Große und die Zusammenhänge sehen. Und so müssten auch die Christen aller Konfessionen ihre Gemeinsamkeiten entdecken, „uns verbindet mehr, als uns trennt!“ Dabei sei das Geheimnis die Begegnung, in Freud und Leid, in Streit, Disput und Verständnis. Durch Begegnung würden Fremdheiten zu Tage treten, Interessen geweckt und Verbindungen entdeckt werden.

Es komme auf die Taten jedes Einzelnen an.

„Wir sind nötig, uns und unserer Welt in Wort, Gebet und Tat etwas zuzutrauen. Wir werden in dieser Zeit immer wichtiger mit unserem Sinn für Verantwortung. Was wir tun, im Großen wie im Kleinen, das lohnt sich.“